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Eine Rose für eine Rose

Zurzeit findet im Victoria & Albert Museum in London eine spektakuläre Ausstellung unter dem schlichten Titel „Cartier“ statt. Die hochkarätige Retrospektive der Juweliers-Kunst dieses ikonischen Hauses hat es wahrhaftig in sich, hat es doch kaum jemand wie „Der König der Juweliere“ verstanden, den Geist ganzer Epochen in Edelsteine zu fassen und Monarchinnen, Popstars und Leinwand-Idole gleichermaßen zu begeistern.

Diamant
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Neben all den Prachtgarnituren und Diademen ist zum Beispiel der Verlobungsring Grace Kellys zu bewundern: geneigte Leser*innen meiner Kolumne erinnern sich bestimmt. Zwei der Kostbarkeiten, die Cartier für das britische Königshaus fertigte, möchte ich Ihnen näher bringen - nur für den Fall, dass Sie vor Ausstellungsende im November nicht mehr in London vorbei kommen…

Auf dem Ausstellungsplakat ist eine vollerblühte Rose abgebildet, sieben Zentimeter groß, dreidimensional aus Weißgold gefertigt und über und über mit Diamanten in unterschiedlichen Schliffformen besetzt. Im Jahr 1952 bekam Prinzessin Margaret of York, die jüngere Schwester der englischen Queen Elizabeth II, diese funkelnde Brosche als generöses Dankeschön anlässlich einer Schiffstaufe überreicht. Ab diesem Zeitpunkt sieht man das Schmuckstück häufig an Margaret – besonders prominent getragen auch bei der Krönung der großen Schwester im Jahr 1953.

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Die Rose ist ein wiederkehrendes Schmuckmotiv in der britischen Königsfamilie als Symbol der Adelshäuser York und Lancaster (Sie wissen schon, die legendären Rosenkriege). Zudem lautete der zweite Vorname Margarets Rose – die Rosenbrosche passte also wunderbar als Geschenk für die extrovertierte englische Prinzessin.

Margarets Leben, einerseits im Schatten der Schwester und gleichzeitig im Rampenlicht der Öffentlichkeit, war kein immer glückliches. Die Regenbogenpresse prägte für sie den Namen „Das traurige Partygirl“ aufgrund ihres ausschweifenden Lebensstils, unter dem ein Hauch der Tragik lag. Auf der einen Seite war sie die Palast-Rebellin, die höfische Konventionen abstreifte und sich gerne mit Menschen aus Künstlerkreisen und Showbusiness umgab. Ihr Whiskey- und Zigaretten-Konsum war legendär, ihr unglückliches Liebesleben auch.

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Auf der anderen Seite besaß Margaret einen ausgeprägten Standesdünkel; es war für sie immer von großer Bedeutung, Teil des englischen Königshauses zu sein und sie forderte den gebührenden Respekt von gewöhnlichen Sterblichen ein. Ihren größten Erfolg feierte sie auf einer offiziellen USA-Reise im Jahr 1965, bei der sie das Weiße Haus samt Präsident Lyndon B. Johnson im Sturm eroberte. Der Spiegel berichtete damals: „Daheim ist Margaret nur Prinzessin. In Amerika wurde sie Königin.“

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Auf vielen der Fotos, die ihr Leben dokumentieren, kann man die Cartier-Rose als treue Begleiterin und Lieblings-Schmuckstück an Margaret bewundern. Nach ihrem Tod im Jahre 2002 versteigerten ihre beiden Kinder die ikonische Brosche bei Christies, jetzt ist die eleganteste Rose Englands Teil der Cartier-Sammlung.

Und das zweite angekündigte Schmuckstück? Natürlich hatte auch Elizabeth II eine Rosenbrosche – doch dazu mehr beim nächsten Mal…

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