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Kolumne von Silke Leicht

Das Mädchen mit dem Perlenohrring

In ihrer neuen Kolumne entführt uns Silke Leicht auf eine Reise durch die geheimnisvolle Welt des berühmten Gemäldes von Vermeer. Entdecken Sie die verborgenen Geschichten hinter dem "Mädchen mit dem Perlenohrring". Tauchen Sie ein in die faszinierende Verbindung zwischen Kunst und Schmuck: Freuen Sie sich auf eine Kolumne voller Glanz, Glamour und unvergänglicher Kultur...

Diamant
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Vermutlich kennt jeder von uns

das Meisterwerk mit dem sprechenden Titel „Das Mädchen mit dem Perlohrgehänge“, das vor mehr als 350 Jahren dem Pinsel des niederländischen Malers Vermeer entsprang und bis heute mit seiner harmonischen Komposition und seiner modernen Anmutung begeistert. Das Bild wird aufgrund seines mysteriösen Sujets auch „Mona Lisa des Nordens“ genannt - wer war diese Frau und, für uns an dieser Stelle noch viel wichtiger: was war dieser Ohrschmuck?

Wir sehen eine hübsche junge Frau, die uns im Halbprofil mit ihren ausdruckstarken Augen direkt entgegenblickt und deren gelbes Gewand über dem weißen Kragen nur bis zu den Schultern zu sehen ist. Der blau-gelbe Turban verhüllt die Haarfarbe der Trägerin komplett und gibt dem Bildnis seine exotische Ausstrahlung, die roten Lippen leuchten, das Halbdunkel unter dem linken Ohr wird vom großen Ohrgehänge erhellt, das dem Bild seinen Titel gab.

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Bis heute weiß man nicht, wen der Maler hier porträtiert hat; vielleicht seine Tochter oder doch ein zufälliges Modell? Im Bestseller-Buch und der gleichnamigen Oscar-nominierten Verfilmung „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ wird die romantische Geschichte der Magd Griet erzählt, von deren Aufenthalt im Delfter Haushalt Vermeers und der sich anbahnenden Romanze zwischen dem Künstler und der jungen Frau. Der Maler porträtiert sie schließlich, pikanterweise mit den Perlohrringen seiner Ehefrau. Dies zeugt zweifellos von seiner Bewunderung für die Schönheit des Mädchens, aber nicht in jedem Aspekt von gutem Geschmack. Insgesamt eine plausible wenn auch erfundene Geschichte.

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Vieles über das Bild konnte man allerdings in modernen Röntgenuntersuchungen genauer erfahren: zum Beispiel, dass Vermeer für die intensiv blaue Kopfbedeckung mit hochwertigem Ultramarin arbeitete. Diese Farbe wird aus dem Edelstein Lapislazuli gewonnen - ein aufwändiges und teures Verfahren, das den Farbstoff im 17. Jahrhundert kostbarer machte als Gold. Bei aller wissenschaftlichen Akribie findet man auch bei dieser Untersuchung eines nicht: es gibt keine Aufhängung des Ohrschmucks am Ohrläppchen, kein Häkchen - nichts.  Das Schmuckstück schwebt, eine optische Illusion! Und überhaupt diese schimmernde Perle…sie ist im Bild größer dargestellt als die Augen des Mädchens. Eine Perle in dieser außerordentlichen Größe ist extrem selten und wäre im 17. Jahrhundert weder für Maler noch Modell erschwinglich gewesen. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass es sich gar nicht um eine Perle, sondern stattdessen um eine silberne Kugel oder eine Glasperle handelt. Vielleicht nutzte Vermeer auch sein Recht auf künstlerische Übertreibung – oder hatte schlicht keine Ahnung von Schmuck?

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Wir wissen also weiterhin wenig bis nichts über dieses Kunstwerk. Dies vermag jedoch dem „Mädchen mit dem Silberkugel-Ohrgehänge“ nichts von seiner Schönheit und geheimnisvollen Ausstrahlung zu nehmen, mit der es uns in seinen Bann zieht: dies empfanden vermutlich auch die beiden Klima-Aktivisten, die sich im vergangenen Oktober im Den Haager Museum mit Sekundenkleber am Meisterwerk festleimten, also auch ganz buchstäblich gar nicht mehr davon loskamen!! Soviel Hingabe zur Kunst ist schon beachtlich…ob diese Aktion allerdings einen Nutzen für das Klima hatte soll an dieser Stelle bewusst offen bleiben.

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Ihre Silke Leicht

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