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Berühmte Edelsteine

Die goldene Adele

Schmuck ist Kunst und schmückt Kunst: in unzähligen Gemälden werden Schmuckstücke zur Schau gestellt, die Auskunft über den Status der Geschmückten und die Mode der jeweiligen Zeit geben  – mein Schloss, mein Pferd, mein Halsband…

Diamant
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Das wohl bekannteste jemals portraitierte Halsband der Neuzeit zierte einst den Hals von Adele Bloch-Bauer und wurde 1907 von Gustav Klimt für die Ewigkeit festgehalten. Das weltberühmte Gemälde Adele Bloch-Bauer I zeigt uns ein vom Juwelier Rozet & Fischmeister angefertigtes breites Collier de Chien oder Hundehalsband, ein mehrreihiges und eng anliegendes Perlencollier, dessen Mittelteil reich mit Diamanten, Rubinen und Saphiren geschmückt ist. Diese ganze Pracht wird noch in den Schatten gestellt vom üppigen blattvergoldeten Hintergrund des Bildes, der an eine Ikone erinnert und dem Portrait den Namen Goldene Adele einbrachte.

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Adele und ihr Ehemann, Zuckerbaron Ferdinand Bloch-Bauer, gehörten zum jüdischen Großbürgertum Wiens und verstanden sich als Förderer der Künste. In ihrem Salon trafen sich Siegmund Freud, Richard Strauss, Stefan Zweig und bildende Künstler wie Gustav Klimt – diesem saß die Dame des Hauses für mehrere Werke Modell. Adeles Nichte Maria Altmann beschreibt die Tante nach Kindheits-Eindrücken als „krank, leidend, immer mit Kopfweh, rauchend wie ein Schlot, furchtbar zart, dunkel. Ein durchgeistigtes Gesicht, süffisant, arrogant…“ Klimt hat das Wesen Adeles perfekt eingefangen - hatten der als Frauenheld berüchtigte Maler und sein Modell eine Affäre? Wer weiß.

Adele Bloch-Bauer verstarb 1925 in Wien und vererbte das Perlenhalsband an ihre Nichte Maria Altmann. Doch der Familienbesitz wurde durch die Nazis beschlagnahmt und das Schmuckstück gelangte an den Hals von Emmy Göring. Was nach dem Ende der Nazi-Herrschaft damit passierte? Es ist leider verschollen…und das eigentliche Juwel, das Gemälde selbst, hatte längst das dargestellte Halsband an Wert und Berühmtheit übertroffen.

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Wo kann man das berühmte Portrait heute bewundern? 

Die Familie verkaufte die Goldene Adele an den amerikanischen Kunstmäzen Ronald Lauder unter der Auflage, das Bild in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Lauder, selbst jüdischen Glaubens, war 1986 Botschafter in Wien und dort dem Antisemitismus leibhaftig begegnet. Es war ihm daher eine Genugtuung, das Portrait nach New York holen zu können – und 135 Millionen Dollar wert. Die Goldene Adele hängt nun in der New Gallery mit Blick auf den Central Park und kann dort bestaunt werden – geschmückt mit ihrem wunderschönen Halsband…