Legendäre Edelsteine
BERÜHMTE SCHMUCKSTÜCKE – DER GRACE KELLY
Es war einmal vor langer Zeit…ein Filmstar namens Grace Kelly, Liebling der Regenbogenpresse und uns allen persönlich bekannt von der Leinwand, in vielerlei glamourösen Rollen. So klassisch schön, kühl und hochkarätig wie ihre Hollywood-Darbietung war auch der Verlobungsring Grace Kellys, der ihr die Rolle ihres Lebens brachte: 10,48 Karat adelten sie von der gefragten Schauspielerin zur Prinzessin von Monaco.
Der Filmstar war 1955 auf dem Höhepunkt seiner Karriere eher zögerlich einer Einladung an die französische Riviera zu den Filmfestspielen in Cannes gefolgt. Sechs Filme hatte sie in nur anderthalb Jahren abgedreht; nach dieser reifen Leistung hätte man ihr einen Erholungsurlaub am Strand gegönnt. Stattdessen der Besuch der Festspiele als Pflichttermin, hatte Grace Kelly doch gerade einen Oskar für ihre Rolle in „Das Mädchen vom Lande“ gewonnen.
Fürst Rainier III, Herrscher des benachbarten Zwergstaates Monaco, lud die prominente Schauspielerin zum PR-Besuch in den Palast. Der Besuch bliebt nicht ohne Folgen: die beiden hegten schnell Zuneigung zueinander und es dauerte nicht lange, bis der Monarch zum Weihnachtsbesuch in die Staaten reiste und bei Papa Kelly um die Hand der berühmten Tochter anhielt.
Als Zeichen des Heiratsversprechens bekam Grace einen Ring, der seinesgleichen suchte: einen in Platin gefassten und von zwei kleineren Diamanten im Baguetteschliff flankierten Diamanten von 10,48 Karat. Die Besonderheit des Hauptsteines war neben seiner Größe vor allem seine Form – der Smaragdschliff oder Emerald Cut wird nur bei Diamanten höchster Reinheit verwendet, da jede noch so kleine Unreinheit im Stein sofort ins Auge fällt. Kosten: um die 3,5 Millionen Euro.
Dabei war der Ring aus dem legendären Pariser Schmuckatelier Cartier nicht des Fürsten erste Wahl. Denn ursprünglich hielt Rainier mit einem Eternity-Ring von Cartier um Graces Hand an, gesäumt von Diamanten und Rubinen in den Farben der monegassischen Flagge. Aber als er sah, dass andere Hollywood-Diven mit großen Steinen glänzten, kaufte er kurzerhand einen weiteren, eindrucksvolleren Verlobungsring.
So kam es zum „Grace Kelly“-Ring, der einen weltweiten Hype auslöste und zigtausendfache Nachahmung fand. Wie berühmt muss eine Person sein, damit ein Schmuckdesign nach ihr benannt wird?! Aber was soll ich sagen: nach Grace Kelly wurde ja sogar ein bis heute aktuelles Handtaschenmodell von Hermès benannt, mehr Ehre geht kaum. Ring und Kelly Bag sind seit Jahrzehnten bei Frauen allen Alters und in der ganzen Welt heiß begehrt.
Fürstin Gracia Patricia legte den Ring nie wieder ab und auch im Film „Die oberen Zehntausend“ von 1956 hat der „Grace Kelly“ einen Auftritt. Dieser Film sollte ihr letzter bleiben: nach ihrer Hochzeit und bis zu ihrem tragischen Unfalltod 1982 drehte die Fürstin keinen weiteren Film mehr. Aus der passionierten Schauspielerin war eine Prinzessin geworden, aus dem umjubelten Star Hausfrau und Mutter – ein Märchen? Wer weiß…Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute - in ihren Nachkommen, unvergänglichen Filmklassikern und einem wunderschönen Ring.