Kolumne von Silke Leicht
Hip-Hop und Bling-Bling
Schmuck kann vieles – im Hip-Hop ist er Statement, Statussymbol und Ausdruck von Identität. Hier funkelt nicht nur der Style, sondern auch die Geschichte dahinter. Silke Leicht wirft einen Blick auf die glitzernde Welt des Bling-Bling: Wo Rap auf Edelsteine trifft und jeder Stein eine Story erzählt.


"Feine Zurückhaltung ist im Leben nicht immer zielführend. Man muss auch mal auf den Putz hauen und der Welt zeigen, aus welchem Stoff man gemacht ist! Und Schmuck als Ausdruck von Individualität und Identität darf auch Krach machen – zum Beispiel dann, wenn man in der Welt des Hip-Hop zuhause ist. Hip-Hop umfasst Rap, Breakdance und Graffiti-Kunst und ist aus der ehemaligen Nische längst im gesellschaftlichen Mainstream angekommen.

Böse Jungs mit dicken Ketten, fette Klunker und Gangster-Posen: das gehört zum Image vieler Rapper. „Ice Ice Baby“ bezieht sich nicht nur auf die Würfel im Glas, sondern glitzert auch brillant an Hals und Ohren und zuckert große Schmuckstücke juwelenbehangener Hip-Hopper. Auch andere Musik-Genres verbindet man mit einer besonderen Art von Schmuck. Beim Punk etwa steht der Tabubruch im Vordergrund, das Ausbrechen aus gesellschaftlichen Zwängen und die Sicherheits-Nadel in der Backe, brutal maskulin.

Beim Rap dagegen geht es um Emanzipation und um das Ankommen und Aufsteigen in der Gesellschaft. Und Hip-Hop-Schmuck - in der Szene auch Bling-Bling genannt - hält, was er verspricht: Große Anhänger aus Gold oder Silber, mit Brillanten besetzt, auffällige Ringe und Gürtelschnallen, glitzernde Ohrringe und Schmucksteine auf den Zähnen zählen zu den Basics des Hip-Hop-Schmucks. Mehr geht immer: je auffälliger, desto besser. Eine weitere Grundrequisite des Rappers ist die wuchtige, gerne über und über edelsteinbesetzte Armbanduhr.

In diesem Umfeld tummeln sich viele Player – aber der ungekrönte King ist ohne Frage der New Yorker Jacob Arabo und die Marke Jacob & Co. Seine Erfolgsstory beginnt in den 2000er Jahren, lange bevor die Firma mit Werbung begann. Zunächst beruhte sein Erfolg allein auf Mundpropaganda und Beziehungen. Jay-Z und Puff Daddy, aber auch Elton John und Jennifer Lopez, David Beckham und NBA-Spieler gehörten schnell zu seiner treuen Klientel.

Arabos Name taucht in unzähligen Rap-Songs auf, und seine Schmuckstücke wurden zu einem Initiationsritus für den Aufstieg in die Hip-Hop-Elite. Bald entwickelte sich die Umgebung vor Jacobs Shop in eine Art Mikrokosmos mit Schlangen von großen SUVs und Stretch-Limousinen bis zum nächsten Block; in jedem überdimensionierten Fahrzeug ein Rapper, der darauf wartete, vereist zu werden. “Zu Weihnachten standen immer fünf oder sechs Limos mit eingeschalteten Blinkern draußen. Mir denkt noch, wie Kanye West zwei Stunden da saß und auf mich wartete, der arme Kerl. Auch Justin Timberlake saß stundenlang da und wartete auf mich,“ erinnert sich Arabo.
Soweit muss man es als Juwelier erst einmal bringen! Ich persönlich würde Justin Timberlake nicht warten lassen - und ein wenig Bling Bling hat noch keinem geschadet. Wer gerne mehr davon sehen möchte, der kann sich im Schmuckmuseum Pforzheim in der großen Ausstellung Stories of Hip-Hop in diese glitzernde Welt einrappen.
Gemeinsam mit den Manufakturen Leo Wittwer und Binder Jewellery dürfen wir "Stories of HipHop" im Schmuckmuseum Pforzheim mitgestalten!
Besuchen Sie die Ausstellung noch bis zum 29. Juni!
Ice Ice Baby!
Ihre Silke Leicht"

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